Design-Masterpiece auf vier Rädern | DiePresse.com

2022-05-21 02:36:25 By : Mr. guoxiang Fang

Design. Funktionalität gepaart mit atemberaubender Ästhetik. Mit den neuen e-tron Modellen von Audi schlagen Meister ihres Fachs ein neues Kapitel in Punkto Autodesign auf.

Das Staunen war groß, sowohl bei Medien als auch bei der Industrie, als Audi vor beinahe vier Jahren den Audi e-tron GT quattro als Showcar in Los Angeles vorstellte. Für Marc Lichte, Head of Design, war das Modell damals schon das mit Abstand beste Auto, das er je gestaltet hat. Das Spannungsfeld zwischen „superästhetisch“ und „kompromisslos funktional“ zusammenzubringen ist eine Kunst, die dem Audi-Chefdesigner eindrucksvoll gelungen ist.

Die Elektromobilität ermöglicht neue Designs. So sind die riesigen Räder in der superflachen Silhouette des Audi e-tron GT quattro ein absoluter Blickfang. Die Batterie sitzt im Boden, Aero-Elemente harmonieren mit der Dachlinie und der Abrisskante. Wo normalerweise die Schulterlinie auf einer Höhe verläuft, ist sie beim Audi e-tron GT quattro in der Mitte unterbrochen und betont die Muskeln an Front und am Heck: Das E-Fahrzeug mit den perfekten Proportionen zeigt deutlich den „quattro“ Muskel. Ihn ideal zu modellieren stellte die Designer vor große Herausforderungen. Drei Monate werkten die Werkzeugmacher daran, das Blech in die richtige Form zu bringen.

Bei der Farbgebung der beiden e-tron GT Modelle schafft das klassische Daytonagrau optimale Kontraste und betont zusätzlich jedes Detail. Es wirkt elegant und sportlich und ist eine Farbe, die sich seit zwanzig Jahren bei dem Hersteller mit Sitz in Ingolstadt bewährt hat. Bei der Auswahl der Farbpalette wurde darauf Wert gelegt, das Fahrzeug perfekt zu akzentuieren. Apropos Farbe: Besonders beliebt bei den Audi-Designern ist Auroraviolett für den Audi Q4 e-tron. Violett wird, so die Experten, mit Luxus und mit der Vorstellung von Wandel assoziiert und unterstreicht perfekt die ausgewogene Kombination von Sportlichkeit und Raffinesse.

Ebenso aufwändig ist die Arbeit an anderen Komponenten des Modells, die die Handschrift von Experten tragen. Andreas Valencia Pollex etwa führt die exotische Berufsbezeichnung „Raddesigner“ und ist für eines der wichtigsten und komplexesten Bauteile verantwortlich. Reifen von Elektrofahrzeugen sorgen nicht bloß für die Kraftübertragung, sondern müssen durch das höhere Gewicht von E-Autos eine größere Last tragen. Neben dem Sicherheitsaspekt ist die Energiebilanz entscheidend – zusätzlich zur Festigkeit sollen die Räder möglichst aerodynamisch aufgebaut sein. Das Rad musste für den Audi e-tron GT quattro und den Audi Q4 e-tron quasi neu erfunden werden. Das Aerorad zeichnet sich durch das perfekte Zusammenspiel zwischen Fahrzeugkörper, Reifen und Felge aus, wobei die Position im Radhaus nicht unerheblich ist.

Von dem Ergebnis ist der Audi-Raddesigner mehr als nur zufrieden: „Im Grunde genommen ist die Audi-DNA in jedem Winkel des Rades zu finden. Jedes Detail strahlt Designqualität aus. Die Straffheit, die exakte Auswahl der Winkel, die Ausgewogenheit von Linien, die über einen Radius zueinanderfinden. Der designaffine Betrachter wird diese Designqualität wiederfinden.“ Das Ziel, den Audi e-tron GT quattro möglichst progressiv, elektrisch, modern und scharf geschnitten aussehen zu lassen, ist gelungen und auch im Rad findet man das wieder, so Pollex. „Wenn man etwas besonders Progressives herausheben will, ist es die Verdrehung der Speichen. Diese Verdrehung akzentuieren wir, weil sie das gelernte ästhetische Bild durchkreuzt. Damit erscheint das Rad neu und modern.“

Auch bei anderen elektrischen Audi-Modellen finden sich spannende Innovationen. Betrachtet man den Audi e-tron zum Beispiel von außen, so fehlen Spiegelflächen. Sie wurden durch optionale Digitalkameras ersetzt. Wo normalerweise die Außenspiegel sitzen, sind nun schlanke Kameras angebracht. Displays befinden sich quasi als Verlängerung der Instrumententafel in den Türen. Die Helligkeit der 7-Zoll-OLED Monitore passt sich automatisch an die herrschenden Lichtverhältnisse an. Zum Beispiel bei schlechtem Wetter und in der Nacht kann man trotz Scheinwerferreflexionen rückwärtige Fahrzeuge gestochen scharf erkennen. Dadurch ergibt sich ein Zugewinn an Komfort und Sicherheit, sowie bis zu drei Kilometer mehr Reichweite. Mittels Annäherungssensor können Symbole mit den Fingern aktiviert und Bildschirmausschnitte verschoben werden. Genauso wird auch der Beifahrerspiegel justiert.

Kameras spielen auch beim Thema Licht eine wichtige Rolle. Head of Light Design César Muntada und sein Team gelten weltweit als Avantgardisten beim Lichtdesign und bedienen sich bei den e-tron-Modellen aktueller Technologien: LED, Lasertechnologie, OLEDs und Projektionen im Beamer-Prinzip. Bei der Entwicklung des Light Designs des Audi e-tron (er leitete mit der digitalen Matrix LED eine neue Ära der Lichttechnologie ein), des Audi e-tron GT quattro und des Audi Q4 e-tron wurde auf Klarheit und Ruhe gesetzt.

„Wenn wir bei Audi etwas entwickeln, steht immer der Mensch im Mittelpunkt. Mit der Gestaltung und den Funktionen von Licht am Fahrzeug wollen wir die Menschen im Herzen berühren“, sagt Muntada. Deshalb sind Lichtelemente nicht nur funktional, sondern mitbestimmend für den optischen Auftritt. In den Frontscheinwerfern ist neueste Technologie verbaut: LED- und Matrix-LED-Technik, sowie Laserlicht als zusätzliches Fernlicht. Wählt der Kunde letzteres als Option, besteht der untere Bereich der Scheinwerfer aus freistehenden Elementen mit blau leuchtenden Kanten. Eine X-förmige Blende fasst das Laserlicht ein und gibt so auch bei Tag eine optische Differenzierung zum Serienscheinwerfer. Bei Nacht sorgt die Laser-Diode für eine nahezu doppelte Reichweite, verglichen mit einem herkömmlichen LED-Fernlicht. Der dynamische Blinker erscheint als Band aus getakteten LEDs. Die Lichttemperatur der LEDs des digitalen Tagfahrlichts ist in wärmeren Farbtemperaturen gehalten – sie wirken angenehmer. Durch einzeln abgeblendete Segmente blendet das Dauerfernlicht der Matrix-LED-Scheinwerfer andere Verkehrsteilnehmer nicht, auch wenn sie mit maximaler Helligkeit leuchten. Möglich macht das eine Kamera an der Windschutzscheibe, die andere Fahrzeuge oder Ortschaften erkennt.

"Wenn wir bei Audi etwas entwickeln, steht immer der Mensch im Mittelpunkt."

Die Lightshow des Audi Q4 e-tron und des Audi e-tron GT quattro beginnt – wie bei allen elektrischen Audi-Modellen – bereits beim Einsteigen durch eine dynamische Lichtinszenierung: Durch die Leaving- und Coming-Home-Funktion an Front und Heck. Beim Entriegeln des Autos durch die Fernbedienung leuchtet dabei eine dynamische Lichtinszenierung den Weg zum Fahrzeug „Wir legen fest, wie hell einzelne Segmente strahlen, und definieren Timings, in welchen Millisekundenbereichen welche LEDs des Leuchtkörpers aktiviert werden. Für die Individualisierung programmieren wir die LED-Segmente so, dass daraus unterschiedliche Lichtsignaturen entstehen“, erklärt Tanja Kammann aus der Audi Lichtdesign-Abteilung. Beim Abstellen des Motors sorgt die Coming-Home-Funktion dafür, dass niemand im Dunkeln bleibt: Für eine kurze Zeit sorgen der Audi Q4 e-tron und der Audi e-tron GT quattro für genügend Helligkeit auch auf den letzten Metern bis nach Hause.

Die digitalen Matrix-LED-Scheinwerfer erhöhen den Komfort beim Fahren bei Dunkelheit. Die optionale lichtunterstützte Spurführung durch Spurlicht, das – ergänzend zum Abblendlicht – den eigenen Fahrstreifen mit einem sich hell abzeichnenden Lichtteppich ausleuchtet. Das Erkennen von verengten Fahrstreifen wie bei Baustellen erleichtert das Orientierungslicht, das mittels zwei Projektionen dem Fahrstreifen folgend vorausschauend die Position des Fahrzeugs zeigt. Mit den digitalen Matrix-LED-Scheinwerfern lassen sich außerdem Grafiken – wie die Audi-Ringe – beinahe in Heimkinoqualität an Wände projizieren. Das Tagfahrlicht, Abblendlicht, Fernlicht, Positionslicht, Blinklicht, Abbiegelicht (Ergänzung der seitlichen Ausleuchtung bei engen Kurven und beim Abbiegen), Allwetterlicht (zur Verringerung der Eigenblendung bei schlechten Sichtverhältnissen), Autobahnlicht (erweiterte Leuchtreichweite ab einer Geschwindigkeit von 110 km/h) sowie eine automatisch-dynamische Leuchtweitenregulierung sind natürlich integrale Funktionen. Übrigens wird beim Öffnen der Seitentüren der Audi-e-tron-Schriftzug mittels LED-Technik auf den Untergrund projiziert und sorgt für ausreichend Licht beim Ein- und Aussteigen.

Beim Innenraum gibt Audi Head of Design Marc Lichte ebenfalls das Motto vor: „Wir gestalten nicht mehr nur das Äußere und das Interieur, sondern auch das Erlebnis im Auto. Unsere Konzeptfahrzeuge bieten haptische, optische und sensorische Erlebnisse, die es bisher so nicht in Automobilen gab.“ Das beginnt bei der Auswahl der Farben, Kontrasttöne und Materialien für den Audi Q4 e-tron und den Audi e-tron GT quattro.

"Wir gestalten das Erlebnis im Auto."

Simona Falcinella, Leiterin der „Color & Trim“-Abteilung bei Audi, unterstreicht mit sorgfältig entwickelten und ausgewählten Farben den Charakter und die skulpturalen Flächen der Fahrzeuge. Sie legt besonderen Wert darauf, die nachhaltige Technologie eines Elektromotors, die digitale Verbesserung und Konnektivität schon auf den ersten Blick optisch erkennbar zu machen. Dabei behält sie die Historie von Audi im Blick: „Audi verfügt über Kultfarben, die im Gedächtnis haften bleiben. Einige davon sind eng mit der Motorsportgeschichte von Audi verbunden, zum Beispiel Grau und Rot.“

Bei den verwendeten Materialien für den Innenraum bleibt Falcinella ihrer Neugier treu. „Finden, neugestalten und neu interpretieren“, ist ihr Credo, „Während dieses Prozesses ist es wichtig, den Geist und die Augen weit offen zu halten und immer bereit für neue Lösungen und frische Ideen zu sein!“ Dabei spielt heute selbstverständlich das zunehmende Umweltbewusstsein eine Hauptrolle. Der Teppich der e-tron GT Serie geriet zum Paradebeispiel für Nachhaltigkeit. Das Material mit dem Namen „Econyl“ wird aus einem Garn hergestellt, das unter anderem aus recycelten Fischernetzen besteht. Ist das Ende der Lebensdauer des Teppichs erreicht, kann er nochmals wiederverwendet werden. Der Stoff für die Sitzbezüge – intern Technikgewebe genannt – wird aus Textilabfällen und PET-Flaschen hergestellt und das gesamte Interieur des Audi Q4 e-tron und des Audi e-tron GT quattro ist auf Wunsch lederfrei. Der Teppichrücken unter der Oberfläche besteht übrigens aus ausrangierten Stoffen der Textilindustrie wie Wolle, Baumwolle, aber auch alten Jeans.

Die neue Premium-Oberfläche „Holz Linde Sediment Graubraun Naturell“ rundet das gelungene Design-Stück ab und verpasst dem Audi Q4 e-tron den finalen Schliff. Sie besticht durch eine erstaunliche Haptik und das technische Furnier mit optischem 3D-Effekt fühlt sich an wie eine Holzstruktur. Simona Falcinella: „Wir wollen unterstreichen, dass es die fortschrittliche Technologie ist, die die Magie des Recyclings möglich macht: Durch Upcycling von Abfallstoffen in puren Luxus.“

Die Gestaltung von Fahrzeugen zu wahren Design-Meisterstücken ist, neben den „Vier Ringen“, eines der unverkennbaren Merkmale eines Audi. Im Zeitalter der Elektromobilität ergeben sich für den Ingolstädter Hersteller ganz neue Möglichkeiten. Für den Audi e-tron, den Audi Q4 e-tron und den Audi e-tron GT quattro wurde quasi das Rad – als Aerorad – neu erfunden, über dem Fahrwerk fasziniert atemberaubende Ästhetik: Aero-Elemente harmonieren mit der Dachlinie und der Abrisskante, die Schulterlinie ist in der Mitte unterbrochen und betont die Muskeln an der Front und am Heck. Ausgefeilte Lichttechnik samt dynamischen Inszenierungen, das durchdachte Farbkonzept und das Upcycling von Altstoffen für die Materialien des Innenraums runden das faszinierende, bis ins kleinste Detail ausgefeilte Design des Audi e-tron, Audi Q4 e-tron und des Audi e-tron GT quattro ab.

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